EudraCT: 2014-003079-40
Sponsor: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
LKP: Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt
Titel: Randomisierte Phase III-Studie für Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom zur Untersuchung der Wirksamkeit von Elotuzumab in der VRD-Induktionstherapie und -Konsolidierung sowie in der Erhaltungstherapie mit Lenalidomid.
Studienstatus: aktive, nicht mehr rekrutierende Studie
Einführung (Studienziel/Fragestellung):
Bei der 2015 gestarteten HD6-Studie handelt es sich um eine große multizentrische Phase-III-Studie zur Primärtherapie des Multiplen Myeloms für fitte Patienten bis zu 70 Jahren. Es ist die erste GMMG-Studie, die den Benefit eines monoklonalen Antikörpers in der Induktions-, Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie im Rahmen eines Hochdosiskonzeptes untersucht. Die Induktions- und Konsolidierungsphase dieser Studie setzt auf ein innovatives Triplett-Regimen bestehend aus Wirkstoffen dreier unterschiedlicher Substanzklassen: die immunmoduliernde Substanz Lenalidomid (Revlimid®), den Proteasominhibitor Bortezomib (Velcade®) und das Steroid Dexamethason, das sogenannte VRD-Schema. Das Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob die Intensivierung dieses Schemas durch Addition des monoklonalen Antikörpers Elotuzumab bei zuvor unbehandelten Patienten eine Steigerung der Remissionstiefe mit Langzeitremission erreichen kann. Ferner soll die Rolle von Elotuzumab in der Erhaltungstherapie mit Lenalidomid untersucht werden. Bei Elotuzumab handelt es sich um einen monoklonalen immunaktivierenden Antikörper, der spezifisch gegen ein Epitop des Glykoproteins SLAMF7 (Signalling Lymphocyte Activation Molecule Family Member 7) gerichtet ist, das von Myelomzellen und Natürlichen Killerzellen überexprimiert wird, jedoch nicht von normalem Gewebe oder hämatopoetischen Stammzellen. Die Studie untersucht, ob durch eine zusätzliche Antikörper-vermittelte zelluläre Zytotoxizität (antibody-dependent cellular cytotoxicity, ADCC) Myelomzellen noch effektiver eliminiert werden können, als durch das Triplett VRD alleine.
Der primäre Endpunkt der Studie ist, die Beste von 4 Behandlungsstrategien (Arme A1, A2, B1 und B2 siehe Studiendesign unten) hinsichtlich des Progressionsfreien Überlebens (progression-free-survivals, PFS) zu ermitteln. Sekundäre Endpunkte sind u.a. Toxizität, Ansprechraten nach Induktion und Konsolidierung, Overall Survival (OS) und die Lebensqualität.
Ein wichtiger integrativer Bestandteil der HD6-Studie ist ein fundiertes wissenschaftliches Begleitforschungsprogramm, das unter anderem darauf abzielt biologische Marker zu identifizieren, um eine bessere Krankheitsverlaufsprognose bei MM-Patienten zu ermöglichen und zur Etablierung neuer zielgerichteter Medikamente beizutragen. Im Rahmen der HD6-Studie werden molekulare Analysen durchgeführt (z.B: iFISH oder Sequenzierungen). Auch Messungen zur Bestimmung des MRD (minimal residual disease)- bzw. des Immunstatus sind ein fester Bestandteil der HD6-Studie.
Studiendesign: Prospektive, multizentrische, randomisierte, offene Phase-III-Studie zur Erstlinientherapie von transplantierbaren MM-Patienten bis zu 70 Jahren im Paralleldesign
A1 = VRD-Induktion / VRD-Konsolidierung/ Lenalidomid-Erhaltung
A2 = VRD-Induktion / VRD + Elotuzumab Konsolidierung / Lenalidomide + Elotuzumab Erhaltung
B1 = VRD + Elotuzumab Induktion / VRD Konsolidierung / Lenalidomid Erhaltung
B2 = VRD + Elotuzumab Induktion / VRD + Elotuzumab Konsolidierung / Lenalidomide + Elotuzumab Erhaltung